Prävention ist allgemein betrachtet eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe aller, die an der Erziehung, Bildung und Freizeitgestaltung von Kindern und Jugendlichen auf ihre Weise mitwirken. Um Kinder, Jugendliche und Erziehende im Umgang mit Gefährdungen und „Lebensrisiken" zu befähigen, werden verschiedene präventive Maßnahmen angeboten. Diese sollen den Adressaten letztlich befähigen, sich vor gefährdenden Einflüssen zu schützen und zu kritikfähigen, entscheidungsfähigen und eigenverantwortlichen Personen zu werden, die ein solidarischen Verantwortungsgefühl gegenüber ihren Mitmenschen haben.
Um diesen breit aufgestellten Begriff Prävention oder auch Vorbeugung einzugrenzen, konzentriert sich die Präventionsarbeit in Westoverledingen auf primäre Präventionsmaßnahmen (Aufklärung, Anleitung, Beratung), um Norm-abweichendes Verhalten von Kindern und Jugendlichen vorzubeugen.
Ziel aller Angebote und Maßnahmen ist es letztlich, die Rechte und Chancen von Kindern und Jugendlichen auf eine positive gesundheitliche und psychosoziale Entwicklung zu sichern und ihre Erziehung zu einer eigenverantwortlichen und gemeinschaftsfähigen Persönlichkeit zu fördern. Dies soll durch die Vermittlung und das Erlernen von Fähigkeiten und Wissen erreicht werden.
Elternabende und themenspezifische Fortbildungen, die sich an Erwachsene richten (insbesondere an Eltern/Erziehungsberechtigten, sowie Multiplikatoren, die häufig in Kontakt mit Kindern und Jugendlichen stehen, z.B. Erzieher, Lehrer, Sozialpädagogen, ect.), haben einen stärkenden und qualifizierenden Charakter, um sie besser zu befähigen, die jungen Menschen vor Risiko- und Gefährdungssituationen zu schützen.
Wie einleitend erwähnt, wird die Umsetzung dieser gesellschaftlichen Querschnittsaufgabe in der Regel in Kooperation mit verschiedenen Bildungsträgern gestaltet. Es herrscht das Prinzip der Freiwilligkeit.
Dies sind beispielhafte Netzwerkpartner:
- Jugendpflege & weitere Präventionskräfte
- KiTas, Grundschulen, weiterführende Schulen & Förderschule
- Eltern & Erziehungsberechtigte
- Initiativen, Vereine und Jugendverbände
- Beratungsstellen, Jugendamt / Jugendschutz
- Uvm.
Eine grobe inhaltliche Orientierung der Arbeit bilden diese Schwerpunkte:
- Förderung von Bildungschancen
- Stärkung von Erziehungskompetenzen
- Stärkung von Gesundheitskompetenz
- Gesellschaftliche Integration von gefährdeten jungen Menschen
- Zusammenarbeit von Netzwerkpartner und Familien fördern
- Partizipation bei Planung und Durchführung der Angebote ist sicherzustellen
- soziale und kulturelle Bedürfnisse und Eigenarten junger Menschen und ihrer Familien müssen berücksichtigt werden
- Berücksichtigung der Lebenslagen beider Geschlechter
- Entwicklung eines lokalen Konzeptes zur Stärkung der Bildungs-, Erziehungs- und Gesundheitskompetenz
Projekte und Angebote:
- Juleica-Schulung, -Fachtag
- Youthletter Overledinderland (Jugendkulturaangebote: mobiles Kino, Jugenddisko, Kinderdisko, FamilienSportPicknick)
- Ausstellung „Echt klasse“ (Kl. 3+4), „Echt krass“ (Kl. 8+9+10)
- Fehnperspektive Jugend (schul- und gemeindeübergreifende Präventionsangebote in den weiterführenden Schulen)
- Elternabende und Fortbildungen
- Uvm.
Historie
Die Präventionsarbeit hat seit Jahrzehnten eine große Bedeutung in der Gemeinde Westoverledingen.
2000 bis 2006 Die Arbeit begann mit dem Projekt PRINT (Präventions- und Interventionsprogramm des Landes Niedersachsen).
2007 bis 2011 Das Folgeprojekt hieß Niko (Niedersächsisches Kooperations- und Bildungsprojekt).
Seit dem 01.01.2012 Unbefristeter Kooperationsvertrages zwischen der Gemeinde Westoverledingen und dem Landkreis Leer, um die Präventionsarbeit fortzuführen.
Die Arbeit wird im Sinne der Jugendarbeit gem. § 11 SGB VIII durchgeführt.
Die Präventionsarbeit ersetzt nicht die offene Jugendarbeit, ergänzt sie jedoch punktuell. Sie versteht sich als Schnittpunkt zwischen Jugendpflege, Schule und Verein/Verband.