Gebäude, Bauwerke, Straßen

Kanonenkugel

Name des Künstlers: Wiert Folkerts 

Aufgestellt: 1795

Gefördert durch: Hauseigentümer selbst

Standort: Große Stiege 3

Während der französischen Revolutionskriege war die Ems Grenze zwischen den von den Franzosen besetzten Niederlanden und dem zu Preußen gehörenden Ostfriesland. Die Franzosen hatten mit einer Kanone quer über die Ems auf die feindliche Seite geschossen und dabei das Haus von der Familie Folkerts getroffen. Das war so ein Schreck für die Familie, das Wiert Folkerts sich veranlasst sah, die Kugel samt erläuternden Text in seinem Giebel als Erinnerung an diesen Tag einmauern zu lassen. Der Wirtschaftsteil des Hauses ist datiert auf 1776. Reste eines Vorgängerbaus sind von 1582.

Ehemaliges Kloster Muhde

Das Kloster in Mu(h)de war ein Johanniterkloster, auch "Kommende" genannt. Der Johanniterorden ist ein um 1100 in Jerusalem (urspr. zur Pflege kranker Pilger) gegründeter geistlicher Ritterorden, d.h. eine Gemeinschaft geistlicher Krieger zur Bekämpfung von Glaubensfeinden. Die Mitglieder dieses Ordens waren z.Zt. der Kreuzzüge sowohl dem mönchischen Gelübde als auch dem ritterlichen Waffendienst verpflichtet. Der Johanniterorden führte während der Kreuzzüge einen Glaubenskrieg gegen den Islam. Nach der Beendigung wurden zunehmend andere Aufgaben wie die Pflege kranker Personen wahrgenommen. Um 1000 wird das Kloster urkundlich erwähnt als "Latha muthon ad ostium Ledae" (in dem Güter- und Heberegister der Abtei "Werden"). Die nächste urkundliche Erwähnung 1319 dann als "lethe muda".

Auszug aus: "Geschichte der ehemaligen Klöster in der Provinz Ostfriesland" von Hemmo Suur, Amtmann zu Norden, Emden 1838

Standortbeschreibung: 
"Dieses lag weiter gen Westen auf der Landspitze, welche die Vereinigung der Leda mit der Ems bildet, im Süden der ersten, gegen Leerort über."...in eine Biegung des Emsdeiches...Mu(h)de heißt Mündung. Es war also das Kloster an der Mündung der Leda.

Auszug aus: "Ostfriesland und Friesland, E. Rack, Rautenberg,1989 S.74/75 "

Leider ist keine Ansicht von dem Kloster in Muhde vorhanden, so dass nur geschätzt werden kann, wie das Kloster einmal ausgesehen haben mag. Wahrscheinlich haben die Kapelle, mit dem Altar noch Osten und eine 3-flügelige Klausur ein Rechteck gebildet, so dass ein Innenhof entstand, in dem das Klosterleben stattfand. Außerhalb dieses Rechteckes haben dann die Wirtschaftsgebäude gestanden. Eine Ansicht des Klosters Dünebroek bei Wymeer vermittelt einen Eindruck, wie es in Muhde ausgesehen haben könnte.

Friesenbrücke

Die Eisenbahnbrücke "Friesenbrücke" führt über die Ems zwischen der Stadt Weener und dem Ort Hilkenborg in der Gemeinde Westoverledingen. Im Jahr 2015 wurde die Brücke durch einen Frachter zerstört und damit unpassierbar. Das 1924 bis 1926 ausgeführte 335 Meter lange Bauwerk aus Stahl war die längste Klappbrücke der Eisenbahn in Deutschland. Diese Rollklappbrücke ersetzte die 1874-76 erbaute Drehbrücke. Nach der Zerstörung in den letzten Kriegstagen des 2. Weltkrieges, Mitte April 1945, wurde die Brücke 1950/51 in gleicher Form wieder aufgebaut. Sie verbindet das Overledingerland mit dem Rheiderland und führt die Bahnstrecke in die Niederlande-Groningen.

Im Jahr 2022 wird mit dem Neubau einer großen Hub-Dreh-Brücke begonnen, die dann die größte Brücke dieser Art in Europa sein wird. Die neue Brücke soll unter anderem aus 145 Meter langen beweglichen Brückenteil bestehen, das auf einem Drehpfeiler ruht. Sie erhält einen 2,5 Meter breiten Geh- und Radweg sowie einen separaten Dienst- und Rettungsweg. 

Ehemaliger Bahnhof Ihrhove

Bereits 1846 beschlossen, wurde die sogenannte Westbahn zwischen Emden und Rheine nach langen Streitigkeiten zwischen Ostfriesland und Osnabrück 1854-1856 eröffnet. Ab Juni 1869 folgte die Strecke von Leer nach Oldenburg. Hier in Ihrhove hielt ein mit Ehrengästen beladener Zug erstmals am Tag der Einweihung der Teilstrecke Emden-Papenburg am 23. November 1854. 

Es gab in jenen Jahren viele Stimmen gegen dieses moderne Fortbewegungsmittel. So auch von Anliegern der Feldmark Groß-Wolde, die sich weigerten, ihren Grund und Boden zum Trassenbau zu verkaufen. Schließlich kam es zu Enteignungen, wobei in den Unterlagen der Königlich-Hannoverschen General-Direktion der Eisenbahnen und Telegraphen nachzulesen ist, dass die Grundbesitzer unglaubliche Entschädigungen "herausgerechnet" hätten. 

Das Foto von 1910 zeigt das alte Bahnhofsgebäude, als es noch zwischen den Schienen der Strecken Leer-Papenburg und Leer-Weener stand. Am 11. Juli 1924 brannte das Gebäude ab und wurde 1925/26 an anderer Stelle errichtet. 

Der Staatsbahnhof Ihrhove wurde zu einem wichtigen „Knotenbahnhof” mit vielen Gleisanlangen. Ab Juli 1870 hielten hier bereits regelmäßig vier Züge. 1912 kam noch die Kleinbahnstrecke in Richtung Westrhauderfehn als Normalspur hinzu.

Ehemalige Schmiede Steenfelde

Die ehemalige Schmiede an der Steenfelder Dorfstraße wurde vor einigen Jahren restauriert. Christoph Delventhal aus Steenfelde betätigt sich dort als Hobbyschmied. In unregelmäßigen Abständen trifft er sich in der alten Schmiede mit Freunden und Bekannten, um das alte Handwerk auszuüben. Dafür hat er sich in einem Schmiedekurs weitergebildet. Besichtigungen sind nach Absprache möglich. 04955-997012

Foto: Nordbild Media

Ehemalige Molkerei Ihrhove

Im Frühjahr des Jahres 1905 entschloss sich der Leeraner Molkereibesitzer Gustav Houtrouw, in Ihrhove eine neue Molkerei zu errichten. Er fand das passende Grundstück direkt neben der Bahn im westlichen Ortsteil Schwoog.
Ende 1907 verkaufte Gustav Houtrouw den kompletten Molkereibau und das nebenstehende Wohnhaus an eine in Gründung befindliche oder schon im kleinen Kreis gegründete Molkereigenossenschaft zum Preis von 52.500,00 Mark. 

Am 1. März 1985 erwarb die Molkereigenossenschaft das gegenüberliegende Grundstück der ehemaligen Mühle und im Mai darauf erwarb sie auch das restliche Müller-Grundstück. Schon 9 Jahre später entschieden sich die Genossen jedoch für den Beitritt zur Weser Ems Milch e.G. Diese wurde nach dem Beitritt Besitzer der Molkerei und der restlichen Immobilien. Ihrhove verlor ein großes Unternehmen, die weitaus überwiegende Mehrheit der Beschäftigten ihren Ihrhover Arbeitsplatz und die Bauern, also die Lieferanten, ihren wichtigen Einfluss. Bald wurde der Betrieb eingestellt.

Keine hundert Jahre hatte die Molkerei überlebt. Die benachbarte Mühle nur gute sechzig Jahre.

Bahnhofstraße Ihrhove

1409 wurde Ihrhove (Iderhave, Yrhave, Yrhove) erstmals urkundlich erwähnt und war im Mittelalter nicht nur „Kirchspiel“ sondern auch Sitz der Vogtei Overledingerland. Da einige Kirchspiele zum Bistum Osnabrück und einige zum Bistum Münster gehörten, war das Gebiet bis zur Reformation immer wieder Streitigkeiten und machtpolitischen Auseinandersetzungen ausgesetzt. Im 15. Jahrhundert wurde eine Burg in Ihrhove von ostfriesischen Häuptlingen zerstört. Im 16. Jahrhundert überfielen Münsteraner Truppen das Dorf und raubten die Ihrhover Kirche aus dem 13. Jahrhundert aus. Diese sieht heute noch so aus wie damals.

Auch wirtschaftlich waren Ihrhove und seine Umgebung schon früh gefragt. 1859 im Frühjahr und Herbst fanden Viehmärkte statt und später kamen noch Butter- und Käsemärkte hinzu. (Heute findet jedes Jahr am letzten Wochenende im Juni der „Ihrhover Bottermarkt“ rund um das Rathaus statt.) Auch über den Wallschloot konnten „Plattbooten-Schiffe“ die Waren und Handelsgüter bis über Ems, Leda und Jümme in das Umland transportieren. Es bestand in den Wintermonaten ein Bootsverkehr von Esklum über das Esklumer Sieltief bis zum Lüdeweg in der Gemarkung Folmhusen. Darüber wurden nachweislich Baumateriealien und auch Personen befördert. 

1854 kam noch die Eisenbahnlinie „Rheine-Emden“ und 1912 bis 1962 die Kleinbahn „Ihrhove-Westrhauderfehn“ hinzu. Nach der Gebietsreform 1973 ist Ihrhove heute Mittelpunkt der Gemeinde Westoverledingen (12 Ortsteile) mit Sitz der Verwaltung im Rathaus.

Im Wandel der Zeit hat sich nicht nur das Erscheinungsbild von Ihrhove und der „Bahnhofstraße“ - früher „Dorfstraße“ - bis heute immer wieder verändert. Alte Gebäude wurden durch Neubauten ersetzt, Straßenbelag oder Bäume wurden erneuert. Anhand einiger Beispiele auf dem Infoschild am Rathaus möchten wir den Betrachter einen Blick auf verschiedene Zeiten (ca. 1900 – 1975) gewähren, um sich selbst ein Bild machen zu können.  

 

Galerieholländermühle Mitling-Mark

Im Warftenort Mitling-Mark, unmittelbar an der Ems gelegen, erhebt sich eine mächtige Holländerwindmühle. Die einstöckige Galerieholländermühle mit Steert wurde 1843 nach einem Brand neu aufgebaut. Bereits im 16. Jahrhundert stand hier eine Bockwindmühle. Das Innenleben der Mühle ist original erhalten und dient heute auch als Kulisse für Heiratswillige, die sich hier standesamtlich trauen lassen können.

Im Müllerhaus nebenan ist ein Museum untergebracht. Die Sammlung „Omas Küche“ umfasst rund 800 Ausstellungsstücke, die alle mit dem Delfter Mühlenmuster verziert sind. Dem Besucher wird die gesammte Pallette des früher genutzten Geschirrs, von Tassen, Untertassen und Tellern bis hin zu Töpfen, Gewürzdosen und Zierkrügen, gezeigt. Neben Geschirr sind auch viele Gebrauchsgegenstände aus Emaille zu bewundern.

Als Sonderausstellung wird auf der Galerie die Ausstellung "In klein und groß. Für Groß und Klein" gezeigt. Es handelt sich um acht Puppenküchen, mit denen der Besucher auf eine Zeitreise durch die verschiedenen Stile von Kücheneinrichtungen des vergangenen Jahrhunderts mitgenommen wird. Die Puppenstuben wurden der Gemeinde von der Einwohnerin Elise Andresen-Bunjes als Leihgabe für die nächsten drei Jahre zur Verfügung gestellt.

 

Backhaus Mitling-Mark

 

 

Gulfhaus Mitling-Mark

Im Mitling-Marker Gulfhaus können Sie die gemütliche ostfriesische Atmosphäre in idyllischer ländlicher Lage direkt an der Ems genießen. Radfahrer können die nahegelegene "Deutsche Fehnroute“ befahren und auch Angler finden in Mitling-Mark Ruhe und Entspannung.

Mehr Informationen zum Gulfhaus Mitling-Mark finden Sie unter www.ostfriesland-ferienwohnung.jimdo.com.

 

Der Mühlenschloot