Ehemalige Mühlen

Ehemalige Ihrske Ständermöhlen

Erbaut: Wahrscheinlich im 15.Jahrhundert oder früher, 1826 neu erbaut

Höhe: 46 Fuß

Flucht: 42 Fuß

Parzellengröße: 0,1733 ha und 0,0043 ha

Abgebrochen:  1937/1938

Standort: Kreuzung Reinkebarg – Breiter Weg – Ihrhove (rechte Seite Ihrener Str. aus Richtung Ihrhove)

Hier stand einst die Kirchenmühle des Kirchspiels Ihrhove und war Jahrhunderte ein Wahrzeichen von Ihren mit einer bewegten Geschichte. Sie war einst eine herrschaftliche Mühle der Gräfin Anna, die diese der Kirchengemeinde vermachte, damit diese dann den Ertrag, der erwirtschaftet wurde, für die Armenfürsorge und andere Aufgaben der Kirchengemeinde verwenden konnte. Der Sandhügel, ca. 8 Fuß hoch, auf dem die Mühle errichtet worden war, sowie das dahinter liegende hohe Gelände, wurden nach und nach an Baustellen von den damaligen Eigentümern des Grundstückes verkauft. Das kleine Mühlengebäude wurde abgerissen und die Steine verkauft. Das neue Müllerhaus von 1910 stand neben der Mühle und steht noch heute. Es wird als Wohnhaus genutzt.

Mühle Folmhusen

Die Mühle stand am Osterenderweg, heute Hausnummer. 6. das Mühlenhaus ist fast erneuert und noch vorhanden. Die Mühle wurde 1880 erbaut. Die Erbauer konnten die Mühle nicht fertigstellen lassen und verkauften den halbfertigen Bau an Anton Roskamp aus Folmhusen. Sie ließen die Mühle fertigstellen und verpachteten sie an den Müller Jann Schulte (Großvater von Marten Schulte aus Folmhusen). Schulte betrieb die Mühle bis 1906; danach übernahm Roskamps Sohn die Mühle und betrieb diese bis 1925. Danach wurde das Müllergewerbe abgemeldet. Die Mühle als solche wurde verkauft und abgebrochen, das Müllerhaus blieb bestehen. Seit einigen Jahren hat es einen neuen Besitzer, der das Haus völlig erneuert und umgebaut hat. 

Foto: Gemeinde Westoverledingen

Mühle Großwolde

In Großwolde stand eine Bockständermühle. Die erste Mühle wurde 1730 erbaut. Es gab vorher schon eine kleine Mühle. Der erste Besitzer war wahrscheinlich die Kirchengemeinde, oder sie war beteiligt. Bald um 1800 war sie in Privatbesitz und kam in Besitz von Familie Brüning. Sie betrieb die Mühle auch 1905, als eine große Reparatur anstand. Da damals falsche Bauteile verbaut wurden und die Mühle zu versacken drohte, wurde sie abbruchreif. So wurde sie 1910 aufgegeben und abgebrochen. Der letzte Besitzer Joachim Behrends Brüning starb kurze Zeit später am 29. August 1911 in Großwolde, sein Sohn hatte sich inzwischen in Ihrenerfeld eine Galerieholländerwindmühle bauen lassen.

Foto: Privat/Gemeinde Westoverledingen

Mühle Ihrenerfeld

Gegen Mitte des neunzehnten Jahrhunderts ließ sich der Vater von Ulfertus Brüning, der auch die Großwolder Mühle besaß, in Ihrenerfeld eine Galerie Holländerwindmühle bauen. Sie stand hinter dem Gebäude der noch vorhandenen Motormühle, ein Haus vor dem Kindergarten. Die Mühle wurde 1937 abgebrochen und durch eine neue Windmühle ersetzt, die im 2. Weltkrieg zerstört wurde. Johann Brüning, Sohn von Ulfertus ließ vor der alten Ruine an der Straße eine moderne Motormühle errichten. Später wurde daneben eine Drogerie angebaut, Mitte der 1960er Jahre gab Johann Brüning den Mühlenbetrieb auf, er starb am 12. Juli 1975. Das Mühlengebäude wurde von der Familie zum Wohnhaus umgebaut.

Foto: Hermann Adams, Westoverledingen

 

Mühle Steenfelde

Die 1805 erbaute, früher zu Steenfelde gerechnete Holländerwindmühle war eine königliche Roggen-, Weizen- und Peldemühle. Am 11. Mai 1805 bekam Dirk Gerdes (später Müller) die Erlaubnis zum Bau einer Peldemühle. Sie stand in Steenfelderfeld, das zur Gemeinde Flachsmeer zählte. 1818 wird Dirk Gerdes als Pächter genannt. Er konnte weder die Mühle noch den Betrieb erhalten und so kaufte 1826 H. J. Feenders die Mühle. Sie blieb bis zum Abriss in Familienbesitz.
Im 2. Weltkrieg verlor die Mühle ihren Kopf mit Flügeln. Daraufhin wurde sie zur Motormühle umgebaut und etwa Mitte der 1960er Jahre völlig abgerissen. Familie Cramer, eine Tochter von Feenders, ließ dort eine Gaststätte errichten.

Quelle: Hermann Adams, Westoverledingen
Foto: Gemeinde Westoverledingen

 

Mühle Ihrhove

Ehem. Standort: Schwoog, hinter der ehem. Molkerei Ihrhove

Erbaut 1900/01 durch Karl Lönning. 1913 wurde dort der erste elektrische Strom erzeugt.1919 wurde der Oberteil abgebaut. Die Mühle wurde als Motormühle benutzt. 1958 ist sie das erste Mal abgebrannt. Am 26.Juli 1981 um 2.30 Uhr brannte sie zum zweiten Mal ab. In Ihrhove selbst wurde 1900 eine Holländerwindmühle erbaut. 1939 ließ der Müller noch kurz vor dem Krieg einen großen Getreidespeicher erbauen. Als Handelsmühle galt dieses Unternehmen zu Beginn der 1950er Jahre als eines der größten in Ostfriesland. 

Quelle: Hermann Adams, Westoverledingen
Foto: Gemeinde Westoverledingen

 

Mühle Völlen

Um 1740 wird von einer freien Kornmühle berichtet. Etwa 20 Jahre später wird Familie Löning als Pächter genannt. Es werden danach noch andere Namen als Pächter genannt. Es ist davon auszugehen, dass nach 1815 die Familie Löning Besitzer wurde und später an gleicher Stelle die Holländer Galeriemühle errichtete. 1955 wurde die Mühle stillgelegt. Müllermeister Johann Löning war der letzte Betreiber und Besitzer der Mühle. Die Erben der Familie Löning verkauften das gesamte Gelände an das Westoverledinger Bauunternehmen Tellkamp. Die Reste der Mühle wurden 2018 komplett abgebrochen. 

Quelle: Hermann Adams

 

Mühle Völlenerfehn

In der französischen Besatzungszeit -solange gab es eine Gewerbefreiheit- schaffte es ein Herr Lütjen Schöning in Völlenerfehn eine Mühle zu bauen. Dies wird bekannt, weil der Steenfelder Müller Dirk Gerdes sich beschwerte. 1826 wird Weyert Rabenberg als Müller genannt. Es scheint, dass Schöning gescheitert war. Nach der Jahrhundertwende, also nach 1900, hatte ein Sohn der Völlener Müllerfamilie Löning, Rolf Löning die Mühle erworben, später erwarb sie Ulrich Steen. Dann wechselten die Besitzer mehrfach bis Müllermeister Goldenstein die Mühle in den 1950er Jahren erwarb. Sie wurde mehrfach umgebaut und vergrößert bis sie endlich in einzelnen Teilen abgebrochen und nach auswärts verkauft wurde. Es sind Fotos vorhanden. Die Mühle stand hinter der Bäckerei Körte an der Hauptstraße. Es war eine Galeriemühle, die erst auf einer Warf stand und später mehrfach umgebaut wurde. 1990 verkaufte der letzte auswärtige Besitzer Roderich Gramberg die Mühle an ein Ehepaar aus Düsseldorf.

Quelle: Hermann Adams, Westoverledingen
Foto: Gemeine Westoverledingen

"Fluttermühle"

Name des Mühlenbauers: Richard Kluin, Ihrhove

Aufgestellt: 2000

Standort: Nordwallschloot 6, Gelände Ulenhoff

Im Jahr 1999 bot der Ihrhover Mühlenbauer Richard Kluin der Gemeinde Westoverledingen eine selbstgebaute Wasserschöpfmühle zum Kauf an. Es handelte sich bei dem sog. „Flutter“ um den kleinsten und primitivsten Mühlentyp, der als transportable Wasserschöpfmühle in den weiten Niederungsgebieten von Holland bis Schleswig-Holstein diente. Ein Flutter besteht aus einem Flügelkreuz, an dessen Achse eine ummantelte archimedische Schraube angeschlossen ist. Da dieser Mühlentyp nur noch sehr selten zu sehen war, entschied sich die Gemeinde, die Mühle zu kaufen und beim Gewässer am historischen Dorfplatz als Darstellungsobjekt für Schülergruppen, Touristen und Einheimische aufzustellen.