Als Jäger und Sammler hat der Mensch Baumaterialien und Lebensmittel fußläufig transportiert. Später kamen Tiere und erste rollende Holzwagen als Transportmittel hinzu. Durch die Nutzung von schwimmenden Transportmitteln wurden Wasserwege zu den ersten Verkehrssystemen, die eine bedeutende Rolle für überregionale Transporte übernahmen. Auch das Reisen mit Pferdewagen wurde üblich. Durch das spätere Eisenbahnzeitalter explodierte schlagartig das Verkehrsaufkommen und der Austausch von Waren und Gütern wurde zum Alltag. Außerdem entstanden neue Gewerbe sowie der Tourismus. Seit Beginn der Individualmotorisierung leisten sich eine Vielzahl von Menschen private Autos, wodurch komplexe Verkehrssysteme geschaffen werden mussten. Inzwischen lösen Flugzeuge die Schiffe beim Personenfernverkehr ab und der Massentourismus ist allgegenwärtig. Selbst Wege im Weltall können durch die bemannte Raumfahrt vom Menschen zurückgelegt werden.
Dieser kurze Rückblick in die Geschichte der menschlichen Mobilität zeigt, dass Mobilität heutzutage wichtiger geworden ist, als nur der bloße Transport von Waren und Gütern. Die Teilhabe am gesellschaftlichen Leben ist oft erst durch die Mobilität möglich. Inzwischen ist für den Menschen die Mobilität mit Freiheit gleichzusetzen. Bei vielen Lebensentscheidungen, wie die Wahl des Wohn- und Arbeitsortes, sowie die Wahl der Einkaufsmöglichkeiten und Freizeitaktivitäten spielt die Mobilität eine entscheidende Rolle. Häufig ist die Möglichkeit und Bereitschaft mobil zu sein eine Voraussetzung in unserer Gesellschaft. Auch wenn Mobilität ein grundlegendes Element für das individuelle und gesellschaftliche Wohl bedeutet, kann sie zu einer Belastung werden. Die Wege, die wir zurück legen werden immer länger, sollen aber in kürzester Zeit zurückgelegt werden. Der Verkehr zu Stoßzeiten und der Verkehrslärm führen bewusst und unterbewusst zu Stress. Außerdem können sich ausgestoßene Luftschadstoffe negativ auf die Gesundheit auswirken. Auch der Klimawandel wird durch die enormen Treibhausgasemissionen die im Verkehrssektor ausgestoßen werden vorangetrieben. Das alles kann zur Einschränkung der Lebensqualität des Menschen führen.
Zusammenfassend bedeutet Mobilität für den Menschen:
- Zugang zu Ressourcen wie Arbeit, Bildung, Gesundheitsversorgung, Freizeitaktivitäten und Waren
- Wirtschaftliche Möglichkeiten durch den Transport von Waren und Dienstleistungen, durch die Schaffung von Arbeitsplätzen und die Unterstützung von Wachstum von Unternehmen.
- Soziale Interaktion durch die Möglichkeit Beziehungen zu pflegen und soziale Netzwerke aufzubauen
- Persönliche Freiheit durch die Möglichkeit die Umgebung frei zu erkunden, neue Erfahrungen zu sammeln, unabhängig zu sein und eigene Entscheidungen zu treffen
- Gesundheit und Wohlbefinden durch aktive Mobilität wie Radfahren oder zu Fuß gehen und die Möglichkeit Freizeitangebote in der Natur wahrzunehmen
- Stressfaktor durch viel Verkehr und Verkehrslärm
- Gesundheitsbelastung durch Luftschadstoffe
- Negative Auswirkungen auf den Klimawandel und dadurch schwerwiegende Extremwetterereignisse und negative Auswirkungen auf die Ökosysteme
Mobilität ist durch ihre vielen positiven Eigenschaften aus unserem Alltag nicht mehr wegzudenken. Allerdings haben auch die negativen Eigenschaften eine große Gewichtung und wirken sich negativ auf die Lebensqualität der Menschen aus. Daher ist es wichtig die negativen Eigenschaften zu minimieren, ein Gleichgewicht zu finden und die Mobilität nachhaltig zu gestalten. Im morgigen Artikel (am Donnerstag den 19.09.2024) wird das Thema „Nachhaltige Mobilität“ näher erläutert.