Lies sagte, zum Erreichen der Klimaziele sei die Mobilitätswende unerlässlich. Und mit Blick auf die Teilnehmerinnen und Teilnehmer des Lehrgangs: „Ich freue mich darauf, dass durch die Absolventinnen und Absolventen viele gute Projekte umgesetzt werden.“ Niedersachsen habe sich für mehr Flexibilität bei Tempo-30-Zonen eingesetzt, ein Konzept zum Ausbau des Nahverkehrs auf der Schiene erstellt, Fußverkehrs-Checks auf den Weg gebracht und wolle ein Mobilitätskonzept 2040 erarbeiten. „Fest steht aber: Diese Bausteine wirken nur im Zusammenspiel mit den Kommunen“, ergänzte Lies. Die Voraussetzungen seien gut, die Notwendigkeit einer Verkehrswende sei „in weiten Teilen unserer Gesellschaft angekommen.“.
Es gehe vor Ort darum, die Menschen für einen Mobilitäts-Mix zu begeistern, so Lies. Dafür sei ein guter ÖPNV unerlässlich, aber es brauche eine Kombination verschiedener Verkehrsangebote. Ziel von Kommunalem Mobilitätsmanagement sei, solche Angebote zu schaffen, etwa moderne Fahrrad-Abstellanlagen. Lies nannte weitere Punkte: Leihfahrräder, Car-Sharing und auch flexible Bedienformen wie Rufbusse und -taxis.
Für die Gemeinde Westoverledingen ist das Thema Mobilität ein Querschnittsthema mit besonderer Bedeutung. „Mit der Inbetriebnahme der Wunderline und des neuen Bahnhaltepunktes in Ihrhove wird der ÖPNV gestärkt. Auch die neue Radvorrangroute zwischen Ihrhove und der Stadt Leer ist ein Leuchtturmprojekt und ein Zugewinn für die Region Ostfriesland an der Ems“, so van Lessen. „In der alltäglichen Arbeit beschäftigen wir uns mit verschiedenen Mobilitätsthemen. Aus der Erarbeitung eines Mobilitätskonzeptes mit Radverkehrskonzept soll eine integrative Gesamtstrategie für die Gemeinde Westoverledingen hervorgehen. Der Lehrgang hat uns viele neue Lösungsansätze für die Mobilität von Morgen aufgezeigt“, erläutert Smid.
Der Lehrgang wird von der MOBILOTSIN, der Beratungseinheit der Landesnahverkehrsgesellschaft Niedersachen (LNVG), veranstaltet. Er richtet sich vor allem an Mitarbeiterinnen und Mitarbeitern von Kommunen und Landkreisen. LNVG-Geschäftsführer Christian Berndt betonte die zunehmende Bedeutung der Mobilität auch in Zeiten knapper Kassen. Allein durch gute Abstimmung und Vernetzung könne schon viel gewonnen werden. Besonders der fortdauernde Austausch der inzwischen 117 ausgebildeten Mobilitätsmanagerinnen und -manager sei dafür sehr wichtig. „Kommunen haben beim Thema Verkehr Stellschrauben, an denen sie selbst drehen können, damit die Mobilität vor Ort für alle besser wird. Das gilt für alle Verkehrsformen, auch sinnvoll geführter Autoverkehr hat weiter seinen Platz, und es gilt erst recht für Radverkehr und die Bedingungen für Fußgängerinnen und Fußgänger. Die Teilnahme an unserem Lehrgang zeigt, dass die Kommunen ein echtes Zukunftsthema angehen.“
Bildunterschrift: Verkehrsminister Olaf Lies (rechts) und LNVG-Geschäftsführer Christian Berndt (links) gratulieren Marco Smid und Tomke van Lessen zur Teilnahme am Kurs. Foto: Schulze/LNVG